Nachhaltige Veränderung im Business - Blogartikel von Business Coach Annika Schauf Wiesbaden

Wie nachhaltige Veränderung im Business gelingt

Der Januar ist fast vorbei – wie ist dein Jahr gestartet?

Ich bin kein großer Fan von Neujahrsvorsätzen – vor allem nicht, weil der kalendarische Jahresanfang mitten im Winter liegt und das die Zeit des Rückzugs und der Innenschau ist. Wir sehen es in der Natur: Alles ist karg und die Pflanzen sammeln noch ihre Kraft, um im Frühjahr wieder auszuschlagen. Das ist also nicht die Zeit, um mit voller Kraft neue Dinge anzugehen.

Ende Januar beginnt das Licht langsam zurückzukommen und die Tage werden wieder länger. Die Kelten feierten deshalb Anfang Februar Imbolc – das Jahreskreisfest zur Rückkehr des Lichts. Für sie war es eine Zeit der Reinigung und des Neuanfangs, was sich in verschiedenen Bräuchen und Ritualen widerspiegelt. Da kann ich viel besser mitgehen als mit dem “New Year, New You”-Zeug, was einen total unter Druck setzt und spätestens Ende Februar schon wieder den Bach runter gegangen ist…

Ob du Imbolc feierst oder nicht:

Du kannst diese Energie der Rückkehr des Lichtes nutzen, um Veränderungen anzustoßen.

Vielleicht hast du für dein Business auch schon Anfang des Jahres große Ziele gesetzt und kannst jetzt in die Umsetzung gehen. Oder du liest diesen Artikel zu einer ganz anderen Zeit und bist einfach bereit, Veränderung in dein Business zu bringen.

Dass du für Veränderung einen Plan brauchst, ist klar. Es wird nicht von allein passieren und sicher nicht, wenn du genauso weitermachst wie bisher! Aber bevor du einen Plan machst, sind meiner Meinung nach einige Dinge besonders wichtig, wenn es darum geht, große Veränderungen mit nachhaltiger Wirkung anzustoßen:

1. Eine Vision

Wenn du etwas verändern möchtest, brauchst du eine Idee, wohin es gehen soll. Da ist es gut, nicht zu klein zu denken. Eine Vision ist ja etwas Größeres. Vielleicht erreicht man es nicht innerhalb von einem Jahr, aber eine energiegeladene Vision kann ein kraftvoller Antrieb sein, um wirklich voranzugehen und Dinge zu ändern.

Deswegen möchte ich dich heute fragen:

  • Wie soll dein nächstes Jahr aussehen?
  • Was wünschst du dir langfristig für dein Business?
  • Was ist deine Vision?
  • Wenn alles möglich wäre, was wäre dann das Ziel?

Das wird ganz schön groß, oder? Wenn ich mir erlaube, groß zu denken, dann erschreckt es mich manchmal schon fast. Schnell kommen die Zweifel, ob das überhaupt möglich ist und wenn ja dann wie… Und ja, es wird nicht alles klappen, was man sich ausmalt und es kann ein ganz schön weiter Weg sein, auf dem die einzelnen Schritte noch nicht klar sind, aber sich einmal zu erlauben, groß zu denken und eine überhaupt eine Vision zu haben, ist kraftvoll! Sie kann dich im Arbeitsalltag leiten und immer wieder als Referenzpunkt dienen, wenn der Alltag dich zu verschlucken versucht.

Ich kann dir nur empfehlen, dir zu erlauben, groß zu denken und es zu versuchen!

Falls es dir sehr schwerfällt, deine Vision zu finden, kannst du nach geführten Meditationen zum Thema suchen – auf YouTube gibt es sicher viele – oder du schaust, ob mein Business Mindset Onlinekurs etwas für dich ist. Darin führe ich dich durch einen Prozess, in dem du dir deine Vision klar machst und sie mit konkreten Schritten unterstützt.

2. Inspiration

Es kann nicht nur schwierig sein, sich zu erlauben, groß zu denken, sondern auch neue Gedanken sind nicht immer einfach, weil wir in unseren eingefahrenen Mustern festhängen.

Unser Hirn will Energie sparen und dass wir sicher sind.

Das Wichtigste für unser Hier ist, dass wir sicher sind und nicht so viel Energie verbrauchen. Das hat Konsequenzen: Wir denken und tun oft dasselbe, auch wenn es uns nicht unbedingt glücklich macht oder erfüllt. Werte wie Glück und Erfüllung sind für unser Hirn nicht relevant. Es will, dass wir sicher sind. Sicher heißt bekannt, selbst wenn es weh tut.

Als Kinder und in unserem weiteren Leben haben wir uns Mechanismen angeeignet, um mit den Herausforderungen, die uns begegnen, umzugehen. Diese Mechanismen und Verhaltensweisen haben früher unser Überleben gesichert. (Ja, vielleicht warst du nie in direkter Lebensgefahr, aber für dein Kinderhirn erschien es sicher manchmal so.)

Mal konkret:

  • Vielleicht hattest du das Gefühl, du darfst nicht zu viel Raum einnehmen oder zu laut sein. Heute fällt es dir schwer, dich zu zeigen und vielleicht klappt es deswegen nicht so gut mit dem Marketing oder du traust dich leider immer noch nicht, den Podcast zu machen, der eigentlich in dir schlummert.
  • Vielleicht hast du die Idee bekommen, du wärst für alles Verantwortlich und müsstest dich um alles kümmern (oder es war teilweise so). Heute hast du ein großes Bedürfnis, alles zu kontrollieren und das strengt dich super doll an. So wird es schwer, dein Business in Leichtigkeit zu führen.
  • Vielleicht wurdest früher gern von deinen Eltern gelobt und gesehen werden und hast deswegen alles immer besonders gut und ordentlich gemacht. Heute beschreibst du dich als Perfektionistin. Das kommt gut an, weil du wirklich gute Arbeit leistest, aber es ist auch ANSTRENGEND und hält dich davon zurück, Dinge einfach mal auszuprobieren, denn es darf ja keine Fehler haben.

Diese und andere Aspekte unserer Persönlichkeit sind natürlich nicht von heute auf morgen zu verändern. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass man diese Facetten ganz loslassen sollte, aber wenn dich ihre Auswirkungen einschränken, dann kann es helfen, sich damit zu beschäftigen. Schritt eins dabei wäre, andere Blickwinkel einzuladen. Wir stecken tief in unserer eigenen Haut und neue Gedanken sind echt schwer, wenn sie nicht von außen befeuert werden. Also lass dich inspirieren von Menschen, die das Thema kennen und einen guten Umgang damit gefunden haben oder einen ganz anderen Blick darauf haben.

Hier zwei Empfehlungen von mir:

  • Der Podcast “Internet People”
    Die beiden Hosts sind digitale Kreative und sprechen viel darüber, wie man nicht in die Hustle-Falle tritt, sich seine Kreativität zurückholt und nicht so abhängig von seinem Handy ist. Ich bin mit den beiden bei vielen Themen auf einer Wellenlänge und bin nach dem Hören immer wieder inspiriert und bereichert.
  • Und für die Perfektionistinnen unter uns: Das Buch “Perfektionismus: (fast) eine Liebeserklärung” oder viel schöner auf Englisch “A Perfectionist’s Guide to Losing Control” von Katherine Morgan Schafler.
    Ein wirklich gutes Buch zum Thema Perfektionismus, seinen unterschiedlichen Facetten und Vorteilen. Auch sehr inspirierend!

Je nachdem, wie tief die Muster sind und wie sehr sie dich einschränken, wird ein Buch oder Podcast natürlich nicht die ganze Lösung bringen, aber das ist ein guter erster Schritt. Ein zweiter Schritt wäre dann, sich mit seinen inneren Hürden auseinanderzusetzen – am besten mithilfe eines Coaches oder Therapeuten. Dieser Ansatz bringt dir dann auch individuellere Impulse und Unterstützung.

Weil ich der festen Überzeugung bin, dass unsere inneren Muster, Hürden und Blockaden eine große Auswirkung auf unser Business haben, vertrete ich in meinem Business Coaching einen ganzheitlichen Ansatz: Wir beschäftigen uns im Coaching nicht nur damit, Struktur zu schaffen und dir in die Umsetzung zu verhelfen, sondern auch innere Hürden und Blockaden zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Dabei hilft mir auch mein gestalttherapeutischer Hintergrund. Demnächst schreibe ich zu meinem Coaching Ansatz auch noch einmal einen eigenen Artikel. Wenn du jetzt schon wissen willst, wie ich arbeite und ob das vielleicht die richtige Begleitung für dich sein kann, vereinbare ein unverbindliches Kennenlerngespräch und wir schauen, ob es passt und wie ich dir helfen kann.

3. Bereitschaft für echte Veränderung

Da wir insgeheim bequem sind und Veränderung auch unsicher ist und Angst machen kann, wäre es den meisten sicher am liebste, wenn sich zwar alles ändert, um unsere Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen, aber nicht zu viel… Die schmerzhafte Wahrheit: Das funktioniert so nicht. Wenn etwas anders werden soll, musst du etwas anders machen! Und es kann sein, dass du auch Dinge loslassen musst, die gar nicht so schlecht sind, wenn du willst, dass es wirklich grandios wird. Das fühlt sich unsicher an und ist nicht so einfach, aber die Wahrheit.

Ich schreibe das hier und weiß genau, wie krass es sich anfühlt, wenn man alles Bekannte loslassen muss, um Neues entstehen zu lassen. Wie lange habe ich gezögert und mich gedrückt, mein Angestelltenverhältnis zu kündigen, obwohl es schon lange nicht mehr aushaltbar war. 😬😅

I feel you! I know what it’s like! UND: Heute schreibe ich aus der Perspektive der “Aufrüttlerin”, die sieht, wie viele Selbständige in verkrusteten Strukturen fest hängen, die ihnen vermeintlich Sicherheit geben, sie aber in Wirklichkeit zurückhalten. Deswegen sage ich ganz frei raus:

Lass den Shit los, der dich zurückhält!

Und ich weiß, dass es nicht einfach ist und in deinem Tempo geschehen muss. Manchmal ist es an der Zeit, das Pflaster mit einem großen Ruck abzureißen und endlich den Schritt zu gehen, manchmal ist es aber auch noch die Vorbereitungsphase, wo man sich langsam an den neuen Gedanken gewöhnen muss. In welcher Phase du gerade bist, weißt nur du oder kannst es mit Hilfe von außen herausfinden.

Was aber sicher ist, ist, dass du bereit sein musst, ehrlich auf das zu schauen, was da ist und zu bewerten, ob es dich dort hinbringt, wo du hinwillst oder es an der Zeit für Veränderung ist.

Ich sehe so viele Selbständige, die feststecken, weil ihr Business über einige Jahre organisch gewachsen ist und sich die unterschiedlichsten Angebote angesammelt haben. Sie haben sich einen Bauchladen aufgebaut, dessen Inhalt ihre gesamte Zeit frisst und schon lange nicht mehr das Ergebnis bringt, was sie sich wünschen. Hier ist es an der Zeit auszumisten und umzustrukturieren, wenn man größer werden möchte oder vielleicht nicht mehr nur Zeit gegen Geld tauschen will.

Dieser Umbruch macht vielen Angst, denn so wie es ist “läuft es ja”. Genau – aber du kommst auf keinen grünen Zweig, lebst von Monat zu Monat und kommst deinen großen Zielen nicht wirklich näher.

Ich verstehe, dass es schwierig ist, das Business-Baby, das einen seit Tag eins begleitet und mit einem gewachsen ist, drastisch zu verändern oder gar loszulassen, aber das ist es, was es braucht.

Große Veränderung braucht große Veränderung!

Ich habe schon einige Selbständige genau bei diesem Prozess begleitet – sei es, wenn sie an dem Punkt des Pflaster Abreißens waren und ein CEO Day die richtige Intensiv-Lösung war oder in einer längeren Coaching-Begleitung. Hier gibt es verschiedene Herangehensweisen und jede*r sollte den Weg im eigenen Tempo gehen, aber um woanders anzukommen, muss man auch woanders lang gehen – und vor allem gewillt sein, Veränderung zu erlauben und sich auf das Ungewisse einzulassen.

Bonus: Unterstützung

Für alle oben genannten Punkte gilt: Du musst es nicht alleine machen! Lass dich unterstützen!

Sei es durch dein nahes Umfeld, Kolleginnen, Mastermind-Gruppen oder Coaches und Therapeuten.

Neue Wege zu gehen ist nicht einfach und damit sich wirklich nachhaltig etwas ändert, braucht es neue Perspektiven und Veränderung im Innen. Da darf man sich Unterstützung holen!

Wichtig: Sich begleiten zu lassen ist kein Zeichen von Schwäche!

Es ist nicht so, dass man es allein können müsste und sich erst Support suchen sollte oder holen muss, wenn man versagt hat. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass Veränderung ein ganzes Stück Arbeit ist und man sich da nicht allein durch quälen sollte.

Ich persönlich lasse mich auch begleiten. Denn auch wenn ich anderen wirklich tolle Impulse und Ratschläge gebe, ihre blinden Flecken und die Ursachen ihrer Probleme sehr gut erkennen kann, fällt es mir bei mir selbst nicht leicht. Wir sind zu nah an uns dran, um uns selbst ganz sehen zu können. Ehrlich gesagt wäre es überheblich zu denken, wir könnten alles allein…

Falls du dich gern begleiten lassen möchtest, schau dir meine Angebote an oder buch dir direkt ein kostenloses Kennenlerngespräch. Momentan habe ich noch Kapazitäten verfügbar.

Auf leichte und nachhaltige Veränderung und bis bald!

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